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Dr. Nikolas Immer

Karl Marx Universität Trier

Klassisches Fischweibergezänk: Zur Edition von Friedrich Schillers Trauerspiel ‘Maria Stuart’

Bio

Promotion an der Friedrich Schiller-Universität Jena, 2009. Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Neuere deutsche Literaturwissenschaft der Karl-Marx Universität Trier, seit 2010.

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Abstract

Daß die Nationalausgabe von Friedrich Schillers Werken und Briefen einen zeitlich sehr ausgedehnten Editionsverlauf besitzt, ist eine bekannte Tatsache. Ohne bereits abgeschlossen zu sein, wurde vor gut zehn Jahren damit begonnen, einzelne Bände neu zu edieren (Bd. 5 N: Kabale und Liebe, hg. von Herbert Kraft u.a., 2000). In diesem Zuge wurde neben anderen auch Bd. 9 (Maria Stuart, Die Jungfrau von Orleans, hg. von Benno von Wiese und Lieselotte Blumenthal, 1948) einer Revision unterzogen, so daß inzwischen Bd. 9 N I (Maria Stuart, hg. von Nikolas Immer, 2010) in einer Neuedition vorliegt.

In meinem Beitrag möchte ich auf einige exemplarische Fragen eingehen, die sich bei der Neubearbeitung von Schillers Königinnendrama stellten und auf die teilweise nur vorläufige Antworten gefunden werden konnten. Dabei soll zunächst die eigentümliche Überlieferungslage des Trauerspiels näher beleuchtet werden, die sich etwa dadurch auszeichnet, daß Schillers Drama zuerst in einer englischen Teilübersetzung gedruckt wird. In einem nächsten Schritt soll mit Blick auf die ungesicherten Quellen, die Schiller bei der Ausarbeitung seines Trauerspiels womöglich verwendete, erläutert werden, wie diffizil sich eine Rückführung von Passagen aus dem Dramentext auf konkretes Quellenmaterial gestalten kann. Das soll zum einen in historischer Perspektive anhand von Raphael Holinsheds Chronicles (1574) und zum anderen in literarischer Perspektive anhand von Johann Gottfried Dyks Tragödie Graf von Essex (1777) geschehen. Schließlich werden Aspekte des Einzelstellenkommentars erläutert, die dazu beitragen, ein differenziertes Verständnis von den literarisierten Königinnen zu gewinnen. Dazu zählen vor allem die historischen und semantischen Bedeutungsdimensionen der dramenintern aufgegriffenen Pejorativbegriffe wie ‚Ate‘, ‚Basilisk‘ und ‚Fischweib‘.

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